KOMMENTAR von Heribert Klein, OV Vorsitzender
„Also diese UNkultur der SubSubSub … UnterVergabe durch den sog. HauptUnternehmer an sog. NachUnternehmer ist ein ‚Geschäftsmodell‘, das den ‚ManchesterKapitalismus‘ in’s 21. Jahrhundert geholt hat.
In der Bauwirtschaft wurde mit diesem ‚Instrument‘ in den 1980-er Jahren unter dem Preisdruck einer in den Anfängen ungeregelten Öffnung der europäischen Arbeitsmärkte ein BypassVentil geschaffen.
Und das funktioniert so … man nehme einen Vertragspartner mit einem niedrigeren Lohngefüge, packe 3% Gewinn darauf und bekomme den Auftrag… dann sinkt das allgemeine Preisniveau am Markt und der Sub nimmt sich den SubSub und schlägt ebenfalls 3% Gewinn darauf … dann sinkt – na ihr wisst schon … wieder das Preisniveau und – genau, es geht weiter.
Damit entwickeln sich SubSubSub-Ketten und jeder beteiligter Unternehmer beteuert, dass er davon ausgeht, dass sich sein Vertragspartner selbstredend ‚vertragstreu‘ verhält – eine UnKultur des Wegschauens.
Am Ende der ‚Nahrungskette‘ stehen dann Menschen, die sich nicht nur als Entrechtete fühlen – sie sind es auch, da es an staatlicher Aufsicht fehlt.
Erst die sog. Nachunternehmer-Haftung hat in der Bauwirtschaft diese Entwicklung zumindest bremsen können – verschwunden ist sie auch dort noch nicht, aktuelles Beispiel die Vergabe des Auftrags zum Bau der Leverkusener Rheinbrücke.
Da bin ich richtig stolz auf unseren Arbeitsminister Hubertus Heil, der diese neoliberale UnKultur im Bundestag öffentlich anprangert und zu Konsequenzen bereit ist … aber ob da der ach so ‚christlich-soziale‘ Koalitionspartner dazu bereit ist?“