Wirtschaftsförderung richtig gestalten: Regional ansässigen Mittelstand fördern!

Die Fraktion der SPD im Rat der Stadt Mettmann zeigt sich ein weiteres Mal enttäuscht und äußert ihr tiefes Unverständnis gegenüber der Strategie zur Wirtschaftsförderung des Bürgermeisters Bernd Günther. Hintergrund ist die vor
kurzem stattgefundene Veranstaltung in der FHDW aus der Reihe „Mettmanner Wirtschaftsdialog“, die von der Wirtschaftsförderung organisiert wird. Bei dieser Veranstaltung wurde „Albert Heijn to go“, einem Firmenriesen des niederländischen Marktes, ein nicht zu rechtfertigendes Werbeforum gegeben, welches in den
Äußerungen des Bürgermeisters gipfelte, dass er sich wünsche, dass Albert Heijn to go auch endlich nach Mettmann komme und es einen leer stehenden Laden direkt gegenüber dem Rathaus gäbe, wo die Mitarbeiter des Rathauses dann einkaufen könnten.

Referent war Mathias Gehle, Geschäftsführer der Ahold GmbH, deren Verwaltung im Neanderpark angesiedelt wurde und die den Aufbau der Albert Heijn to go Läden in NRW betreibt.

Auf kritische Nachfrage aus den Reihen der SPD-Fraktion stellte sich heraus, dass diese Firma weder ausgebildete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit adäquater Entlohnung beschäftige und auch keinerlei Interesse an Ausbildung in seinen Läden
habe.

Als Randbemerkung, die Albert Heijn to go GmbH wird in Mettmann auf absehbare Zeit keine Gewerbesteuer zahlen, da, wie Herr Gehlen erläuterte, die Verlustvorträge der Firma einstweilen zu groß seien. Außerdem wohnen auch alle Verwaltungsmitarbeiter nicht in Mettmann, so dass es auch keinen Cent an Einkommenssteuer zu erwarten gibt.

Man fragt sich also, welchen Vorteil Mettmann an so einer Umwerbung eigentlich haben soll.

Die SPD-Fraktion wird im kommenden Wirtschaftsförderungsausschuss einen Antrag stellen, um hier dringende Korrekturen herbeizuführen, denn es muss vordringliche Aufgabe der Wirtschaftsförderung sein, den regionalen Mittelstand zu fördern und nicht die Ansiedlung von großen Ketten.