Bevor dem durchsichtigen Antrag der Mettmanner CDU gefolgt wird, auf den dritten Kunstrasenplatz der neuen Sportanlage Auf dem Pfennig zu verzichten, muss der Bürgermeister klar sagen, zu welchen Bedingungen und mit welchen Möglichkeiten die Sportvereine die neue Anlage nutzen können.
Bislang hat der erste Bürger unserer Stadt zu den berechtigten Fragen der Fußballvereine geschwiegen. Alle weitergehenden Planungsentscheidungen für die neue Sportanlage sind aber davon abhängig, wie in Zukunft die neue Anlage durch die Vereine genutzt werden kann.
Die Mettmanner Sportvereine haben derzeit zunehmend Finanzprobleme. Das ist auch eine Folge der hohen Gebührenbelastung durch die Sportplatz- und Sporthallenmieten des neuen Haushalts mit seinen Sparmaßnahmen.
Ohne ein klares Nutzungskonzept, das eine Unterstützung durch die Stadt beinhalten muss, sehen sich die Sportvereine (und hier ganz besonders die vier kleinen Mettmanner Fußballvereine, die zusammen die Mehrheit der organisierten Fußballspieler in Mettmann stellen) aber nur schwer in der Lage, die neue Anlage für sich zu nutzen.
Geklärt werden müssen vor allem die Fragen,
wie die Mettmanner Fußballvereine (auf welchen Plätzen und in welchen Räumlichkeiten) auf der neuen Sportanlage untergebracht werden können?
Wie die Nutzung der neuen Sportanlage für die Vereine finanziell so geregelt werden kann, dass sie in die Lage versetzt werden, auf der neuen Anlage zu spielen und
Welche Möglichkeiten die Vereine bekommen, sich auf der neuen Sportanlage durch eigenen Verkauf (Beköstigung der Besucher und Zuschauer) bei ihren Veranstaltungen zu refinanzieren?
Jetzt einen Kunstrasenplatz in der Anlage einzusparen ohne zukunftsfähige Alternativen für die Fußballvereine zu eröffnen, ist nicht in Ordnung. Kaum vorstellbar ist, dass die Mettmanner Fußballvereine auf einen dritten Kunstrasenplatz verzichten würden, ohne dass ihnen für den eingesparten Betrag Alternativen geboten würden. Die beiden vorhandenen Ascheplätze an der Spessartstraße und an der Gruitener Straße z. B. können (wegen der dann geänderten Lärmschutzgrenzwerte) nicht als Kunstrasenplätze ausgebaut werden. Eine in die Diskussion gebrachte Ballspielsporthalle, die statt des Kunstrasenfußballplatzes errichtet werden könnte, wäre aber ganz erheblich teurer und würde auch nicht nur den Fußballvereinen zur Verfügung stehen. Unklar ist auch, wie intensiv (aus Lärmschutzgründen) der Kunstrasenplatz am HHG, an dem ja auch Leichtathletik stattfinden soll, für den Fußballsport genutzt werden kann.
Klar ist nur, dass ohne eine Einbindung der betroffenen Vereine und ohne die Aufstellung eines klaren Nutzungskonzepts für die neue Sportanlage Auf dem Pfennig kein voreiliger Verzicht auf den dritten Kunstrasenplatz erfolgen darf. Mit den drei neuen Plätzen wird nämlich lediglich der Verlust der Plätze an der alten Sportanlage am Stadtwald ausgeglichen.
Nicht nur während der WM sollte der Fußballsport in Mettmann eine Chance haben.