von Thomas Lekies
Die Jugend soll es in der SPD richten. Nachdem die Partei mit Matthias Stascheit (26) einen jungen Mann zum Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl im kommenden Jahr nominiert hat, setzen die Genossen auch an der Parteispitze auf junges Blut. Florian Peters (25) wurde als Nachfolger des langjährigen Parteivorsitzenden Thomas Dinkelmann gewählt.
Die Wahl des Parteichefs war notwendig geworden, weil Dinkelmann aus allen Ämtern in der SPD ausgeschieden war, nachdem der Parteivorstand nicht ihn, sondern Stascheit als Wunschkandidaten für das Amt des Bürgermeisters gewählt hatte. Die WZ sprach mit dem neuen Parteichef über seine Ziele und die Ziele der Partei.
Warum haben Sie sich für das Amt des Parteivorsitzenden entschieden und dafür Ihre Ambitionen auf ein Ratsmandat aufgegeben?
Peters: Nach der schwierigen Gesamtsituation mit dem Rücktritt von Thomas Dinkelmann haben wir in der Partei verschiedene Optionen diskutiert. Weil sich viele Leute vorstellen konnten, dass ich es machen könnte, und ich die Leute bekommen habe, mit denen ich es machen möchte, habe ich mich dafür entschieden. Meiner Meinung kann man nur eine Sache gut machen. Deshalb habe ich mich entschieden, nicht für den Rat zu kandidieren.
Es gibt in Mettmann eine Wechselstimmung. Das ist unsere Chance.
Weil auch Bürgermeisterkandidat Matthias Stascheit in den Rat will?
Peters: Na klar. Das war ein schöner Nebeneffekt. Durch meinen Rückzug konnten wir ihn zum SPD-Spitzenkandidaten machen.
Das heißt, dass Stascheit, sollte er die Wahl verlieren, für die nächste Wahl aufgebaut wird?
Peters: Natürlich haben wir mit Matthias Stascheit ein Zukunftssignal gesetzt.
Wofür steht denn die neue, junge SPD in Mettmann?
Peters: Wir stehen für eine andere Art der Politik. Viele Bürger fühlen sich durch die Ratsmehrheit nicht mehr richtig wahrgenommen. Wir suchen den Dialog mit dem Bürger, wollen ihn bei politischen Entscheidungen besser mit einbinden und Politik transparenter und nachvollziehbarer gestalten.
Bei der letzten Kommunalwahl hat die SPD kein einziges Direktmandat gewonnen.
Peters: Das ist richtig. Aber es gibt in Mettmann eine Wechselstimmung. Das spürt und hört man seit dem Bürgerbegehren um die Fällung der Blutbuche. Das ist unsere Chance. Für den politischen Wechsel haben wir mit Matthias Stascheit ein neues, frisches Gesicht. Für Jung- und Erstwähler, aber auch für Nichtwähler sind Matthias Stascheit und die SPD die Alternative.
Mettmann hat kein großes Potenzial für Extreme, weder nach links noch nach rechts.
Welche Schwerpunkte wird die SPD mit Ihnen setzen?
Peters: Unsere Schwerpunkt haben wir in unserem Programm Mettmann 2020 bereits festgelegt. Es sind natürlich auch die klassischen SPD-Themen Jugend und Soziales, Stadtentwicklung und der demographische Wandel .
Und was, wenn die Linke in Mettmann antritt?
Peters: Mettmann hat kein großes Potenzial für Extreme, weder nach links, noch nach rechts. Würde die Linke antreten, würde es der SPD sicher schaden.
In anderen Städten fordern die Genossen, dass die Elternbeiträge für Kindergärten abgeschafft werden. Was sagen Sie?
Peters: Das ist auch bei uns in der Diskussion. Aber wir haben das noch nicht gegengerechnet.
Was wird sich unter Ihrer Führung in der SPD ändern?
Peters: Wir müssen wieder politischer arbeiten und Leute für Themen interessieren. So wie im Kampf gegen den Abriss des Amtsgerichts-Gebäudes. Da haben wir Mitglieder dazugewonnen.
Sie sind zunächst auf anderthalb Jahren gewählt. Wie lange wollen Sie denn Parteivorsitzender bleiben?
Peters: Auf jeden Fall mache ich es mit Perspektive. Ich will versuchen, hier etwas aufzubauen. Und darin sollen alle Parteimitglieder mit eingebunden werden
Ist das Amt des Parteivorsitzenden die erste Stufe auf der politischen Karriereleiter?
Peters: Mein Grundsatz lautet, sich nicht von der Politik abhängig zu machen. Ich mache es jetzt nebenbei als Hobby. Sollte mir aber mal eine entsprechende Position angeboten werden, wäre das okay.
Was wollen Sie für Mettmann erreichen?
Peters: Mettmann muss noch liebens- und lebenswerter werden.
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