Mitglied werden bei der SPD – Wie funktioniert ein Parteieintritt?

Bild: Marcel aus Bonn ist Mitglied bei der NRWSPD

Wie funktioniert eigentlich ein Parteieintritt? Was ändert sich danach und welche Rechte und Pflichten haben die Mitglieder? Marcel ist Ende 2015 der SPD beigetreten und heute froh, diesen Schritt getan zu haben. Gemeinsam mit ihm blicken wir zurück auf diese Zeit und erklären alles Wichtige zum Parteieintritt und der Zeit danach.

SPD-Neumitglied Marcel im Interview auf Youtube

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Wie war der Eintrittsprozess?

Doch wie in die SPD eintreten? Für Marcel war schnell klar – online ist das am einfachsten. Nachdem er seinen Namen, sein Alter, die Anschrift und den Beruf in das Online-Formular eingegeben und es abgeschickt hatte, war er ganz aufgeregt: „In eine Partei einzutreten macht man ja nicht einfach so. Das ist ein großer Schritt, der will gut überlegt sein.“ Gespannt war der damals 24-Jährige, wie sein Umfeld reagiert. „Menschen, die man schon lange kennt, verbinden einen jetzt mit der SPD und sprechen einen auf die Inhalte der Partei an. Da ist es dann gut, auch eine Antwort zu haben.“


Exkurs: Vier Möglichkeiten, Parteimitglied zu werden

  1. Online: Am bequemsten und schnell: Unter folgendem Link kann man sofort Mitglied werden: https://mitgliedwerden.spd.de/eintritt
  2. Der Klassiker: Man geht in die nächste SPD-Parteigeschäftsstelle, füllt dort die Beitrittserklärung aus und wird Mitglied.
  3. Per Post: Man füllt die Beitrittserklärung aus und schickt sie an die örtliche SPD-Parteigeschäftsstelle. Adressat: SPD Parteivorstand, Willy-Brandt-Haus, Referat Mitgliederwerbung, Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin
  4. Auf Veranstaltungen: Bei einigen SPD-Veranstaltungen liegen Formulare zum Parteieintritt aus. Davon kann man sich eins nehmen und füllt es aus. Die Genossinnen und Genossen vor Ort nehmen die Beitrittserklärung gerne entgegen und leiten sie weiter.

Auf Tuchfühlung mit der SPD – der erste Kontakt

Kaum hat Marcel auf den Absenden-Button geklickt, landet der Mitgliedsantrag beim Landesverband der NRWSPD. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Servicecenters in Dortmund nehmen seine Angaben auf und benachrichtigen den jeweiligen SPD-Ortsverband – in Marcels Fall die SPD in Bonn. „Der erste Kontakt mit der SPD vor Ort kam über E-Mail. Sabrina, meine Ortsvereinsvorsitzende, hat mich zur Mitgliederversammlung in die Kneipe eingeladen, da habe ich dann auch die anderen kennengelernt und mein Parteibuch bekommen“, erinnert sich Marcel. Wenige Tage später kam dann ein Päckchen bei ihm zu Hause an, das neben seinem Mitgliedsausweis auch verschiedene Flyer zur SPD enthielt. „So konnte ich mich direkt tiefergehend mit den Themen der Partei beschäftigen und war gut gerüstet für das Neumitgliederseminar“, erzählt der Bonner.

An die traditionelle Infoveranstaltung für Neumitglieder kann sich Marcel noch gut erinnern: „Es war richtig heiß, als ich mich auf den Weg nach Düsseldorf gemacht habe.“ In der Landesgeschäftsstelle der NRWSPD fand er sich im Kreise zahlreicher neuer Mitglieder wieder, die alle vor kurzer Zeit in die Partei eingetreten waren, um ihre Kommune, das Land und die Bundesrepublik politisch mitzugestalten.

Wie ist die Partei aufgebaut? Welche Abkürzungen muss man kennen? Wo kommt die SPD historisch eigentlich her und wie kann man sich als Neumitglied in die Partei einbringen? Alle diese Fragen wurden beim Neumitgliederseminar in entspannter Atmosphäre besprochen. „Mit kühlen Softgetränken und den vielen Informationen, die gerade für neue Mitglieder spannend sind, hat der Tag richtig Spaß gemacht. Es ist toll, wenn man gleich auf eine große Gruppe von Leuten trifft, die in vielen Bereichen genauso ticken, wie man selbst“, erinnert sich Marcel.


Exkurs: Parteibuch – was ist das?

Das SPD-Parteibuch enthält die persönlichen Daten und die Mitgliedsnummer. Man bekommt es unterschrieben von seiner oder seinem Ortsvereinsvorsitzenden.

Auch wenn einen nach den ersten Treffen die allermeisten Genossinnen und Genossen im Ortsverein kennen, ist das Parteibuch auf anderen parteilichen Veranstaltungen, wie Parteitagen, wichtig: Es dient als Nachweis über die Mitgliedschaft in der SPD. Auch bietet sich das Parteibuch an, um dort jährlich die Quittung des Mitgliedsbeitrags einzukleben. So lassen sich vielfältige „Sticker“ mit diversen Motiven sammeln.

Erst 1907 führte die SPD einheitliche Mitgliedsbücher ein: Eine Entscheidung, die jedoch von Region zu Region unterschiedlich konsequent umgesetzt wurde. Aus dieser Zeit gibt es vielfältige Parteibuch-Umschläge in diversen Farben. Ende der 50er-Jahre bis ca. 1976 gab es die blauen Parteibücher der „Generation Willy“. Dann wechselte die Farbe von Orange stufenweise zum heutigen Rot.